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Krisensituationen

Im Leben eines jeden Kindes gibt es Krisen und persönliche Katastrophen. Manche, wie Pubertätsprobleme, Kindergarten- oder Schulbeginn gehören zur normalen Entwicklung dazu. Manche neuen Entwicklungsschritte werden dadurch erst möglich. Die Erfahrungen, die das Kind durch das Meistern dieser Krisensituationen macht, sind wichtig für seine Weiterentwicklung. Oftmals werden dadurch zusätzliche Kräfte mobilisiert.

Es gibt jedoch auch Krisen und schwere Lebenssituationen, die Kinder so stark belasten können, dass sie ihre normale Entwicklung hemmen. Manche rten zu einer solchen Belastungsprobe aus, dass das Kind regelrecht aus der Bahn geworfen wird.

Eltern werden immer bemüht sein, Stresssituationen, Krisen und Katastrophen von ihren Kindern fern zu halten. Doch leider wird dies nicht immer in jedem Fall möglich sein. Dann ist es erforderlich, sich bewusst zu werden, dass man entscheidend dazu beitragen kann und muss, wie erfolgreich das Kind die Krise meistert.

Erkennen Sie dem Kind die Stresssituation an. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass Sie Verständnis haben für diese schwierige Zeit, aber dass es diese mit Ihrer Hilfe auf jeden Fall meistern wird.

Verstecken Sie Ihre eigenen Gefühle nicht. Sondern zeigen Sie Ihrem Kind, wie man lernt damit umzugehen.

Stehen Sie für Gespräche mit Ihrem Kind immer bereit und nehmen Sie seine Probleme ernst. Manchmal kann es auch hilfreich sein, dem Kind eine dritte, unbeteiligte Person als Ansprechpartner zur Seite zu stellen.

Mobbing in der Schule, Umzug, Trennung der Eltern, sexuelle Übergriffe, körperliche oder seelische Misshandlungen, der Verlust eines geliebten Menschen, aber auch die Geburt eines Geschwisterkindes können zu solch erheblichen Stresssituationen führen, dass die Kinder allein keinen rechten Ausweg mehr finden. Manchen Kindern ist es möglich durch starke Auffälligkeiten und Symptome, um Hilfe zu rufen. Hierfür benötigt man jedoch ein aufmerksames Umfeld, um dieses Verhalten richtig deuten zu können.


 

 

Symptome bei Krisensituationen

Viele Kinder, die eine schwere Stressituation durch machen oder traumatische Erlebnisse hatten, wissen nicht, wie sie mit den damit zusammenhängenden übermächtigen Gefühlen umgehen sollen. 

Manchen Kindern ist es möglich durch starke Auffälligkeiten oder Symptome, um Hilfe zu rufen. Hierfür ist ein aufmerksames Umfeld erforderlich, um dieses Verhalten richtig deuten zu können.

Diese Auffälligkeiten können je nach Persönlichkeit des Kindes sowie des zu bewältigenden Problems ganz unterschiedlich sein.

 

 

Entwicklungsrückschritte

Die Entwicklung von Kindern ist nicht immer gradlinig. Mal machen sie große Fortschritte in der Entwicklung, dann legen sie längere oder kürzere Pausen ein. Fühlen Kinder sich überfordert, kann es auch zu Rückschritten in der Entwicklung kommen. Verhaltensweisen, die bereits abgelegt wurden, treten wieder auf, Trennungsängste, Bettnässen, Daumenlutschen oder ähnliches.

Dadurch versuchen die Kinder Druck abzubauen, Energie zu sparen und verschaffen sich darüber hinaus noch Aufmerksamkeit, die sie in dieser Situation brauchen, um mit ihren Problemen fertig zu werden.

Alpträume

In Träumen verarbeiten wir Gefühle. Solange ein Kind ein Trauma nicht verarbeitet hat, kommt es nicht selten dazu, dass es in seinen Träumen immer wieder damit konfrontiert wird. Vor allem kleine Kinder haben oft das Gefühl, als hätten sie den Alptraum wirklich erlebt.

Angst

Kinder reagieren oft sehr verängstigt nach einem einschneidenden Erlebnis. Die Ängste, Phobien oder Panikattacken können in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erlebten stehen oder willkürlich auftreten. Das passiert ganz unbewusst im Gehirn, denn dieses bringt bestimmte Dinge automatisch mit traumatischen Erlebnissen in Verbindung. So dass ein normaler Umgang, zum Beispiel mit einem Hund nach einem Hundebiss, für einige Zeit nicht möglich ist.


 

 

Aggressives Verhalten

Manche Kinder finden in Krisensituationen keinen anderen Weg, als sich durch aggressives Verhalten bemerkbar zu machen. Sie schreien, schimpfen, schlagen, treten und zerstören Dinge. Diese Kinder sind wütend und finden keinen anderen Weg, die Wut abzubauen.

Wut ist ein Gefühl und an sich nichts Schlechtes. Sie können und sollten Ihrem Kind auch nicht verbieten, wütend zu sein. Bringen Sie ihm vielmehr bei, wie man richtig mit Wut umgeht und dass ein aggressives Verhalten nicht akzeptabel ist.

Manche Kinder richten Ihre Wut nicht gegen andere sondern gegen sich selbst. Sie fügen sich selbst Verletzungen zu. Diese Kinder tragen ebenfalls große Wut in sich und können sie nicht ausdrücken. Ihre Selbstverletzungen sind ein Hilferuf, auf den Eltern umgehend reagieren müssen. Manche Kinder haben über längere Zeit schreckliche Erfahrungen gemacht und in dieser Zeit gelernt, Gefühle einfach auszuschalten. Durch die Verletzungen können sie zumindest zeitweise ihren Körper wieder spüren.

Psychosomatische Krankheiten

Die Psyche beeinflusst den Körper unmittelbar. Stress, Sorgen und Probleme können das Immunsystem schwächen und die Gesundheit beeinträchtigen. Kopfschmerzen, Migräne, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Geschwüre und Ausschläge sind typische stressbedingte oder posttraumatische Krankheitsbilder. Sie müssen unbedingt ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.



 

 

Zwänge

Bei einigen Kindern können sich nach traumatischen Erlebnissen oder nicht bewältigten Krisensituationen Zwangshandlungen entwickeln. Dies sind Gewohnheiten oder Handlungen, die nicht mehr kontrollierbar sind und zwanghaft ausgeführt werden. Hierzu gehören u.a. Wasch-, Putz-, Sammel- oder Kontrollzwänge, aber auch Kaufsucht und Kleptomanie.

Unmittelbar nach der Handlung beruhigen sie zunächst. Später werden sie jedoch zur starken Belastung, denn die Betroffenen erkennen häufig die Unsinnigkeit der Handlung, können sie jedoch nicht unterlassen, weil allein der Gedanke daran enorme Ängste auslöst.

Erst wenn man die Symptome erkennt und herausgefunden hat, welchen Zweck sie erfüllen, kann man den Kindern helfen.

 

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