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Die Entwicklung des Kindes im Kindergartenalter zwischen dem 3. und  6. Lebensjahr

Körperliche Entwicklung

Pro Jahr etwa 6 bis 7 cm wächst ein Kindergartenkind im Durchschnitt. Muskeln und Rückgrat werden zunehmend stärker, die Haltung aufrechter, das Babybäuchlein verschwindet und die Taille wird sichtbar. Durch das Muskelwachstum nimmt auch die Kraft und Ausdauer zu. Das Größenverhältnis von Kopf und Körper verändert sich, da der Kopf im Gegensatz zu den ersten Lebensjahren weniger wächst als der Körper. Das Gesicht verändert sich ebenfalls, es verliert langsam sein Kindchenschema, da der obere Teil nun langsamer wächst.

Motorische Entwicklung

Die Grundkenntnisse der Bewegung hat das Kind bereits in den ersten 3 Lebensjahren erlernt. Nun wird es Zeit, diese zu trainieren. Jede Bewegung, jede Aktivität trainiert die motorischen Fähigkeiten. Kindergartenkinder haben einen angeborenen Bewegungsdrang. Ihre Aufgabe ist es ihnen möglichst viele Gelegenheiten und ausreichend Raum zum Toben, Spielen, Rennen, Klettern, Balancieren, Hüpfen, Kicken und Werfen zu geben. Bewegungsmangel führt zu schlechter Motorik und Haltungsschäden noch vor dem Schulbeginn. Sein Sie ein Vorbild für Ihr Kind, denn nach wie vor lernt es sein Verhalten vor allem durch Sie.

Gehen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind spazieren und auf den Bolz- oder Spielplatz. Lassen Sie es Dreirad, Laufrad oder Roller fahren. Bringen Sie ihm das Fahrradfahren bei. Gehen Sie im Sommer gemeinsam baden. Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiel sind besonders beliebt, denn das Kind wird immer wendiger, geschickter und der Gleichgewichtssinn ausgeprägter.

Zahlreiche Vereine und Fitnessstudios bieten ganz unterschiedliche Sportangebote für Kindergartenkinder an, wie Bewegungsschule, Turnen, Fußball, Schwimmen oder Tanzen. Hier können sie gemeinsam mit anderen Kindern unter Anleitung eines Trainers Sport treiben.

Handmotorik

Die Motorik der Hände wird immer feiner. Eine sehr gute Möglichkeit die Veränderung der Handmotorik zu erkennen, sind die Malbewegungen, sie sich in der Kindergartenzeit doch entscheidend entwickeln. Diese sind die Grundlagen für das Erlernen des Schreibens in der Schule.

Mit etwa 5 Jahren steht nun auch fest, ob Ihr Kind ein Rechts- oder Linkshänder ist. Eine Umschulung, wie sie früher gehandhabt wurde, ist nicht zu empfehlen.

 

Sprachliche Entwicklung

Die Kinder lernen im Laufe der Kindergartenzeit alle Laute richtig auszusprechen, sie bilden Sätze mit Haupt- und Nebensatz und versuchen sich grammatikalisch richtig auszudrücken. Mehrzahl und Einzahl sowie Gegenwart- und Vergangenheitsformen werden verwendet. Das Erlernen des Grundwortschatzes wird bereits während des 5.Lebensjahres abgeschlossen. Wobei der passive Wortschatz um ein Vielfaches höher ist als der aktive.

Sicher wird Ihr Kind auch die eine oder andere Wortschöpfung erfinden. Nehmen Sie sie nicht unbedingt in den täglichen Sprachgebrauch auf und machen Sie sich nicht darüber lustig. Spricht das Kind etwas falsch aus, verbessern Sie es nicht ständig, sondern wiederholen Sie es noch einmal korrekt.

 


 

 

Intellektuelle Entwicklung

Spätestens mit 4 Jahren sollte das Kind die Farben kennen, benennen und zuordnen können. Unterschiede und Ähnlichkeiten von Gegenständen können bereits gut erkannt werden, Dinge der Größe nach aufreiht werden. Kommt jedoch ein zweites Objektmerkmal hinzu, wie beispielsweise die Farbe, wird es schon schwieriger. Dies schaffen die meisten erst mit 5 oder 6 Jahren.

Einzelheiten, wie beispielsweise eine neue Kette am Hals der Mutter, können bereits Dreijährige schon sehr gut wahrnehmen. Sie sind in dieser Hinsicht sehr aufmerksam.

Wer? Wie? Was?

Das Kind verändert sich im Denken. Es versucht, Zusammenhänge zu ergründen und muss feststellen, dass es über sehr viele Dinge einfach noch nicht Bescheid weiß. Aus der Warum-Phase wird nun die Wer-Wie-Was-Fragephase. Diese wird sich bis zum Schuleintritt noch verfeinern und konkretisieren. Mit wachsendem Einfühlungsvermögen werden Kinder versuchen, das Befinden und die Gefühle ihrer Mitmenschen zu ergründen.

Manchmal gibt es jedoch noch weitere Gründe für die Fragerei als nur das Interesse an der Antwort. Dem Kind gelingt es so auf ganz einfache Art und Weise mit Ihnen in Kontakt zu bleiben, es kann auf sich aufmerksam machen oder sich einfach nur die Langeweile vertreiben lassen. Außerdem macht Kindern das Fragen und Antworten einfach Spaß. Jetzt wo sie die Sprache endlich beherrschen.

Phantasie

Der Phantasie im Spiel sind in diesem Alter keine Grenzen gesetzt. Die Kinder schlüpfen in ihre eigene Welt und versuchen sie möglichst genau zu inszenieren. Ab etwa 3 Jahren sind sie in der Lage verschiedene Rollen einzunehmen und sich so in andere Positionen hineinzuversetzen.

Durch Rollenspiele können Kinder Erlebtes verarbeiten und Gefühle, Ängste oder Sehnsüchte mitteilen. Nehmen Sie ihr Kind auch im Spiel ernst. Wenn es Sie mit einbindet, zeugt dies von einem großen Vertrauensbeweis.

Kindergartenkinder lieben außerdem Phantasiegeschichten. Sie helfen dem Kind aus der manchmal unverständlichen oder beängstigenden Realität zu flüchten und durch magische Fähigkeiten, die Kontrolle über eine Situation zu erlangen.  Hören Sie den Geschichten aufmerksam zu, denn dadurch erfahren Sie viel über die Gefühle Ihres Kindes. Am Anfang werden die eigenen Erzählungen noch Realität für Ihr Kind sein. Erst nach und nach wird es lernen, Wirklichkeit und Phantasie zu unterscheiden.



 


 

 

Sexuelle Entwicklung

Bereits mit 3 Jahren interessieren sich Kinder für die unterschiedlichen Geschlechter. Worin liegen die Unterschiede und warum sind Männer und Frauen verschieden? Wo kommen die Babys her? Und nicht zuletzt die Frage ihrer eigenen Identität. Wer und warum bin ich?

Gehen Sie auf die Fragen des Kindes ein. Verschieben Sie die Antworten nicht auf einen später festgesetzten Aufklärungstermin, sondern klären Sie Ihr Kind im Alltag auf. Ersparen Sie ihm jedoch detaillierte Beschreibungen und zu ausführliche Erklärungen.

Kinder wissen bereits mit 2 Jahren, ob sie Junge oder Mädchen sind, jedoch erkennen sie erst mit 3 oder 4 Jahren, dass sie dasselbe Geschlecht haben wie eines ihrer Elternteile und somit auch eines Tages zur Frau oder zum Mann werden. Oft entwickelt sich in dieser Phase eine besonders innige Beziehung zu dem gegengeschlechtlichen Elternteil. Nicht selten äußern Kinder den Wunsch, Mutter oder Vater heiraten zu wollen.

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Emotionale und soziale Entwicklung

Ab 3 Jahren spielen die meisten Kinder lieber mit anderen Kindern zusammen als allein. Das Kind sucht sich hierfür seine Spielkameraden selbst aus. Meistens sind gleiche Spielvorlieben oder Interessen ausschlaggebend. Neue Freundschaften werden häufig unter Gleichgeschlechtigen geschlossen.

Mit Eintritt in den Kindergarten werden Kinder feststellen, dass sie sich auch ohne Eltern in der Gegenwart  anderen Menschen wohlfühlen können und dass die Eltern sie nicht im Stich lassen, wenn sie sich morgens von ihnen verabschieden.

Im Kindergarten erlernen sie neben zahlreichen anderen Fähigkeiten vor allem soziale Kompetenz. Sie lernen sich in der Gruppe zurechtzufinden, Freundschaften zu schließen, zu teilen, abzuwarten bis sie an der Reihe sind, Kompromisse zu finden und sich auch mit Kindern, die nicht ihre Freunde sind, auszukommen.

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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