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Fotolia_8252881_XSDie Entwicklung des Kindes im Grundschulalter
vom 6. bis 10. Lebensjahr

Körperliche Entwicklung

Durchschnittlich 5 – 8 cm wachsen Grundschulkinder pro Jahr und legen etwa 2 – 3 kg Körpergewicht zu. Die Körperproportionen verändern sich weiterhin. Das Größenverhältnis von Kopf und Körper reguliert sich zu Gunsten des Körpers. Mit circa 10 Jahren ist bei den meisten Kindern das Wachstum des Gehirnes und des Kopfes beendet.

Zähne

Zwischen dem 6. und dem 13. Lebensjahr verlieren Kinder ihr gesamtes Milchzahngebiss, um für die bleibenden, größeren Zähne Platz zu machen. Erst die Schneidezähne, dann die seitlichen Schneidezähne, die Eck- und anschließend die Milchmahlzähne.

Die ersten bleibenden Zähne sind gewöhnlich die Backenzähne, die hinter der Milchzahnreihe durchbrechen. Sie werden 6-Jahr-Molare genannt, weil sie häufig um den 6. Geburtstag herum erscheint. Danach werden nach und nach die herausgefallenen Milchzähne durch bleibende ersetzt. Die komplette Zahnentwicklung, inklusive der Weisheitszähne, ist erst Jahre nach der Pubertät abgeschlossen, bei manchen sogar erst im Erwachsenenalter.


 

 

Intellektuelle Entwicklung

Kinder im Grundschulalter können sich längere Zeit konzentrieren und bleiben bei einer Sache. Sie sind aufmerksam und nehmen ihre Umwelt bewusster wahr.

Das Kind wird sachorientierter. Es versucht, Zusammenhänge und Hintergründe zu erkennen und auch selbst erklären zu können. Es bekommt ein Verständnis von Zeit. Auf Ereignisse in der Zukunft kann es sich freuen und sie abwarten.

Das Denkvermögen ändert sich im Grundschulalter grundlegend. Die Kinder beginnen sich und andere ganz neu zu sehen und zu verstehen. Sie erkennen, dass die Perspektiven, Gefühle und Denkweisen der einzelnen Menschen ganz unterschiedlich sein können. Sie sind in der Lage, sich besser in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen. Sie können leichter begreifen, was der andere fühlt oder warum er so reagiert.

Das Kind begreift auch sich selbst als neues Individuum. Es weiß nun, dass es seine eigenen Gedanken und Gefühle besser kennt als jeder andere, denn es kann diese mittlerweile für sich behalten, wenn es das will. Von da an beginnt auch eine schwierigere Zeit für die Eltern, denn sie sind in dieser Hinsicht nicht mehr allwissend.

Mit etwa 8 bis 9 Jahren erkennen Kinder zunehmend Charakterzüge. Ein Mensch ist von nun an nicht mehr nur durch äußere Merkmale gekennzeichnet,  sondern vor allem durch sein Innenleben, seinen Charakter.

Das Kind ist bereit, Verantwortung zu übernehmen, in der Schule und auch im Haushalt. Kleinere Aufgaben im Alltag können übernommen werden. Das signalisiert dem Kind, dass sie ihm etwas zutrauen und es wird an Selbstwert gewinnen, wenn es diese Aufgaben zuverlässig erfüllt. Sie sollten das Kind jedoch weder überfordern, noch ihm die nötige Zeit zum Spielen vollständig nehmen.

 

 

Sexuelle Entwicklung

Im Grundschulalter entwickeln die meisten Kinder ein ausgeprägtes Schamgefühl. Ihnen ist es peinlich, sich nackt oder in Unterwäsche zu zeigen. Auch gegenüber den eigenen Eltern genieren sie sich vielleicht. Das sollte unbedingt respektiert werden.

Gespräche über Sex mit Erwachsenen sind ebenfalls sehr peinlich. Aufklärung sollte im Alltag stattfinden und nicht in einem hierfür festgelegten Gesprächstermin.

In diesem Alter interessieren Kinder eher die Fakten. Ihr Interesse ist sachlicher Natur. Geschlechtsteile, Zeugung und Geburt sollten kurz und knapp erklärt, Fragen sachlich beantwortet werden. Zu ausführliche Erklärungen, sämtliche Zusammenhänge und emotionale Hintergründe sind nicht notwendig und auch noch nicht angemessen.

Besonders bei Mädchen merkt man das Einsetzen der hormonellen Veränderungen häufig bereits recht früh, mit 8 oder 9 Jahren. Sie sind schneller gekränkt, reagieren sensibler und oft auch unvorhergesehen auf eigentlich gewohnte Ereignisse. Der Umgang mit diesen Verhaltensänderungen ist für Eltern und Kind nicht ganz einfach.

 

Emotionale und soziale Entwicklung

Das Grundschulalter ist eigentlich eine recht stabile Entwicklungsphase. Auch für Eltern scheint diese Zeit eine etwas einfachere als das zurückliegende Kleinkindalter oder die Pubertät zu sein. Der Grundstein in der Erziehung ist gelegt. Das Kind wird selbstständiger. Es hat gelernt mit seinen Gefühlen umzugehen und außerfamiliäre Beziehungen aufgebaut.


 

 

Krisensituationen, wie Stress in der Schule oder im Elternhaus kann jedoch auch in diesem Alter zu körperlichen Beschwerden oder anderen Symptomen führen, wie Schlaf- oder Lernstörungen, Traurigkeit, Unruhe, Bettnässen, Nägelkauen, Schule schwänzen oder Klauen.

Freundschaften

Im Kindergartenalter spielte die Dauer einer Freundschaft kaum eine Rolle. Sie wurden schnell geschlossen und konnten genauso schnell wieder gekündigt werden, beispielsweise wenn der Freund einem ein Spielzeug nicht abgab.
Im Grundschulalter gehen Freundschaften über kurze gemeinsame Aktionen hinaus. Sie dauern länger an, manche halten für das ganze Leben. Gemeinsame Interessen, gegenseitiges Vertrauen, Teilen, Helfen und der Austausch von Gefühlen und Geheimnissen sind charakteristisch für eine Freundschaft in diesem Alter. Diese Geborgenheit außerhalb des Elternhauses ist wichtig für den Loslösungsprozess, der sich langsam anbahnt. Die Elternbindung wird sich mit der Zeit lockern. Auch wenn es scheint, dass die Freunde und Schulkameraden im Vordergrund stünden, bleiben die Eltern weiterhin ein wesentliches Vorbild.



 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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