Entwicklung der Reflexe im 13. bis 15. Monat
Körperliche Entwicklung
Ganz so rasant wie im ersten Lebensjahr werden die Kleinen im zweiten Lebensjahr nicht mehr wachsen und zunehmen. Sie haben ihr Körpergewicht bis zum ersten Geburtstag nahezu verdreifacht. Klar, dass sie in diesem Tempo nicht weiter machen können.
So langsam lässt sich die Augenfarbe des Nachwuchses bestimmen. Diese ist zwar von Geburt an genetisch festgelegt, aber bisher noch nicht erkennbar gewesen. Denn im ersten Lebensjahr sind in der Iris kaum Pigmente vorhanden, so dass die meisten Babyaugen hell und klar sind, babyblau eben. Nach den ersten 12 Monaten bilden sich vermehrt Pigmente und es lässt sich bald die endgültige Augenfarbe erkennen.
Motorische Entwicklung
Laufen
Der Großteil der Kinder lernt in dem ersten Vierteljahr nach dem ersten Geburtstag laufen. Aber auch wenn sich Ihr Kind noch nicht traut, alleine zu laufen, machen Sie sich keine Gedanken. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Manche können es bereits mit 10 Monaten, andere lernen es erst mit 18 Monaten. Geben Sie Ihrem Kind ausreichend Gelegenheit sich frei zu bewegen, sich an Möbelstücken oder Ihren Händen hochzuziehen und mit Hilfe zu laufen. Denn erst, wenn die Beinmuskulatur stark genug trainiert ist, kann das Kind auch das nötige Gleichgewicht zum Laufen halten. Mit weit auseinanderstehenden Beinen und ausgebreiteten Armen versucht es das Gleichgewicht zusätzlich auszubalancieren.
Das Barfußlaufen sollte besonders gefördert werden, denn hier haben die Kinder einen direkten Bezug zum Untergrund. Das Laufgefühl ist ein ganz anderes als in Schuhen.
Besonders beliebt sind in diesem Alter Spielsachen zum Schieben oder Ziehen, ein Puppenwagen, eine Schubkarre, ein Auto an einer Schnur oder ein kleiner Handwagen.
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Handmotorik
Die meisten Kinder haben gelernt, ihre Hände kontrolliert einzusetzen. Die Motorik ist feiner geworden. Sie können in die Hände klatschen, eine Tasse halten und daraus trinken. 2 - 3 Bauklötze können die meisten Kinder nach dem vorherigen Zeigen aufeinander stapeln. Und auch große Bausteine können alleine zusammengesteckt werden.
Malen und essen tun die Kinder in diesem Alter noch in dem sogenannten Faustgriff, auch Kinderwerkzeuge oder Puppenbesteck wird so gehalten.
Treppensteigen
Besonders reizvoll sind Treppen, kleine Stühle und Bänke, alles wo man drauf oder hochklettern kann. Mit etwas Übung können sie Treppen auf allen Vieren krabbelnd bald sicher hoch und runter klettern.
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Entwicklung der Sinne
Die Hände werden immer geschickter. Sie können einen Gegenstand gezielt aufnehmen, durch Drehen und Wenden erforschen und auch wieder hinlegen oder wegwerfen. Der Tastsinn kann durch viele unterschiedliche Gegenstände, Materialien, Formen und Stoffe geschult werden.
Das Barfußlaufen schult zusätzlich auch noch Gefühl an den Fußsohlen. Ist der Untergrund kalt oder warm, hart oder weich?
Intellektuelle Entwicklung
Nur ein Kind dessen körperliche Bedürfnisse gestillt sind, kann neue Sachen lernen. Ist es hungrig, durstig oder müde, fällt es ihm schwer sich auf eine Sache zu konzentrieren. Zwischen den Phasen der Anregung und des Lernens brauch Kleinkinder auch immer wieder Phasen der Ruhe. Legen Sie regelmäßige Kuschel- und Schmusezeiten ein oder eine ruhige Beschäftigung wie Lesen. Die meisten Kinder halten mittags ein Schläfchen.
Nach und nach hat das Kind räumliche Zuordnung, wie oben und unten, begriffen. Es stapelt begeistert Türme aus Bausteinen oder räumt Kisten ein und aus.
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Sprachliche Entwicklung
Da Kinder das Sprechen ausschließlich durch das gesprochene Wort lernen, ist es für die sprachliche Entwicklung von großer Bedeutung, dass Eltern so oft wie möglich mit ihrem Nachwuchs reden. Dabei ist nicht so entscheidend, was Sie sagen. Erklären Sie ihm einfach, was Sie gerade tun, was Sie sehen, hören oder fühlen. Stellen Sie Ihrem Kind einfache Fragen, auf die es reagieren kann.
Gemeinsam Bilderbücher ansehen, viel reden und singen fördern die sprachliche Entwicklung enorm.
Emotionale und soziale Entwicklung
Kindern, die viel körperliche Zuwendung in Form von Kuscheln, Umarmen und Küssen, erfahren, fällt es leichter anderen Personen oder auch Kuscheltieren oder Puppen gegenüber positive Emotionen zum Ausdruck zu bringen. Dabei erfüllen die Eltern die wichtigste Vorbildfunktion. Kinder reagieren sehr sensibel auf ihre Umgebung und übernehmen viele Verhaltensweisen der Eltern.
Eine wichtige Rolle nimmt das Lieblingsstofftier oder die Lieblingspuppe ein. Es kann als Trostobjekt über die vorübergehende Abwesenheit der Eltern, beispielsweise beim Einschlafen hinwegtrösten. Außerdem regt es die Fantasie an. Kinder können mit ihnen ihre Emotionen teilen, mit ihnen glücklich oder traurig sein.
Desto mobiler ihr Kind wird, desto selbstständiger wird es und möchte nun immer häufiger allein sein Umfeld entdecken. Durch Erfahrung zu lernen ist von unschätzbarem Wert. Geben Sie ihrem Kind möglichst viele Freiheiten, aber beginnen Sie trotzdem rechtzeitig mit dem Setzen von Grenzen. Auch wenn dies nicht selten Wut- und Trotzanfälle auslöst.