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Kreischen, Schreien, Schlagen, sich auf den Boden werfen oder Gegenständen zerstören. Kindliche Wutausbrüche kommen manchmal wie aus dem Nichts und nach einem kleinen Tornado verschwinden sie oft genauso schnell, wie sie gekommen sind. Und meistens weiß am Ende niemand mehr, worum es eigentlich ging.
Mit 3 Jahren haben diese Phasen häufig ihren Höhepunkt, denn das ist das Alter, in dem Kinder ihre Kräfte erproben, ihr Selbst entdecken und sich abgrenzen möchten.
Eltern fühlen sich in solchen Situationen ohnmächtig, gestresst und hinterher oft sehr erschöpft.
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Tipps
Das allerwichtigste: Selber ruhig bleiben. Geraten Sie nicht in Wut oder schreien Ihr Kind an, sonst spitzt sich die Situation nur noch mehr zu. Außerdem stellen Sie sich dabei mit dem Kind auf eine Stufe.
Geben Sie nicht nach. Bleiben Sie bei Ihrer Entscheidung. Ein Nein bleibt ein Nein. Selbst ein Vielleicht wäre schon ein Nachgeben. Lassen Sie sich durch den Wutanfall nicht beeindrucken. Wird dem Kind in dieser Situation nachgegeben, hat es gewonnen und wird immer wieder versuchen, auf diese Art und Weise seinen Willen durchzusetzen.
Bitten Sie Ihr Kind, das Zimmer zu verlassen. Kommt es der Aufforderung nicht nach, verlassen Sie das Zimmer und kommen erst zurück, wenn sich das Kind beruhigt hat. Ohne Zuschauer hat der Wutausbruch keinen Sinn mehr, denn Zweck war es ja, Sie dazu zu bringen, den Willen des Kindes zu erfüllen. Außerdem muss das Kind lernen, dass Sie sein Verhalten nicht tolerieren.
Beginnt es Dinge kaputt zu machen, halten Sie es am besten kurz fest, bis es innerhält. Reicht dies nicht aus, bringen Sie es in sein eigenes Zimmer und räumen Sie wertvolles Spielzeug, das nicht kaputtgehen soll, notfalls weg.
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Ist der Wutanfall vorüber, lassen Sie Ihr Kind das Durcheinander aufräumen und kaputt gemachtes Spielzeug wegschmeißen. Auf einen Ersatz sollte das Kind längere Zeit verzichten müssen. Es muss die Konsequenzen für sein Handeln übernehmen und soll merken, dass es sich mit seinem Verhalten nur selbst schadet.
Versuchen Sie anschließend zur Tagesordnung überzugehen.
Bekommt das Kind einen Wutanfall, weil es etwas erledigen soll, nehmen Sie ihm diese Arbeit nicht ab. Wenn das Kind sich wieder beruhigt hat, bitten Sie es erneut, die Tätigkeit auszuführen.
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Besonders anstrengend sind für Eltern solche Szenen in der Öffentlichkeit, beim Einkaufen, auf dem Rummel oder beim Spaziergang. Diskutieren Sie nicht mit Ihrem Kind, denn in solchen Situationen an den gesunden Menschenverstand zu appellieren, wird nichts bringen. Nehmen Sie es aus der Situation heraus. Bringen Sie es an einen Ort, wo es nicht solche Aufmerksamkeit genießt und Sie unter Druck geraten. Setzen Sie es beispielsweise ins Auto, bis es sich beruhigt hat. Am besten fahren Sie anschließend gleich nachhause. In den meisten Fällen ist dies nicht das, was Kinder mit einem Wutanfall bezwecken wollten. Geben Sie ihm zu verstehen, dass sie leider nicht mit ihm in die Öffentlichkeit können, wenn es sich dort nicht benehmen kann.
Überlegen Sie, wann solche Wutanfälle vor allem auftreten. Können Sie diese im Vorfeld vielleicht vermeiden? Manchmal sind die Kinder einfach nur müde oder zu vielen Reizen ausgesetzt. Dann ist der Ärger quasi vorprogrammiert.
Machen Sie sich klar, dass ein Wutausbruch ein wichtiger Prozess für die Selbstfindung ist. Kinder müssen erst noch lernen, Konflikte zu lösen. Machen Sie Ihrem jedoch Kind frühzeitig klar, dass Sie sich mit diesem Verhalten nicht manipulieren lassen und bleiben Sie vor allem eins: konsequent.
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