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Kindererziehung - Schwindeln / Lügen

Kleinkinder und Kindergartenkindern fällt es oft noch schwer, Wirklichkeit und Fantasie auseinanderzuhalten. Sie denken sich Geschichten aus und neigen zu Übertreibungen und Beschönigungen. Bei der Schuldzuweisung sind sie sich oftmals keiner Schuld bewusst, weil sie die Gewichtung bestimmter Ereignisse noch nicht richtig einschätzen können und auch die zeitliche Abfolge oft noch durcheinander bringen. Sie sind überzeugt davon, dass es so gewesen ist, wie sie es schildern.


 

 

Später kommt dann das bewusste Schwindeln, von dem die Kinder auch wissen, dass sie es eigentlich nicht dürfen. Sie schwindeln vor allem, um Unannehmlichkeiten oder Strafe zu entgehen, wenn sie beispielsweise etwas angestellt haben. Aus Angst vor Strafe oder Schimpfe trauen sie sich nicht die Verantwortung dafür zu übernehmen. Für sie ist dies eine kreative Form, Probleme zu lösen.

Manche lügen aber auch, um andere zu beeindrucken oder zu beeinflussen. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft bekommen Kinder sehr früh mit, dass man mit bestimmten Fähigkeiten oder Statussymbolen schneller anerkannt wird. Dies machen sie sich zu nutzen und lügen, was sie alles können und was sie oder ihre Eltern alles besitzen.

Andere möchten einfach nur im Mittelpunkt stehen und buhlen mit ihren Fantasiegeschichten und Übertreibungen um Aufmerksamkeit.

Aber auch Überforderung und zu hohe Ansprüche der Eltern können ein Grund für Schwindeleien sein. Wenn Ihr Kind weiß, dass sie etwas Bestimmtes von ihm erwarten, was es vielleicht nicht erfüllen kann, ist es möglich, dass es schwindelt, um Sie nicht zu enttäuschen.

 

 

Tipps

Unsere Aufgabe als Eltern sollte es sein, erst einmal  herauszufinden, aus welchem Grund unser Kind lügt.

Auch wenn es im ersten Moment vielleicht schockierend sein mag, dass das eigene Kind lügt, versuchen Sie ein solches Verhalten nicht überzubewerten. Kinder wissen in manchen Situationen keinen anderen Ausweg, als zu lügen.

Sollte dies auffällig häufig vorkommen, sollten sich die Eltern Gedanken darüber machen, ob sie eventuell zu streng reagieren und sich das Kind deshalb nicht traut, sich zu offenbaren.

Versuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Basis zu schaffen, dass es Ihnen vertraut und weiß, dass es mit Problemen zu Ihnen kommen kann. Ein Kind, das sich verstanden und angenommen fühlt, wird nicht so oft zur Lüge greifen. Machen Sie ihm klar, dass Sie es lieben, egal was es getan hat.


 

 

Versuchen Sie möglichst verständnisvoll und in einem ruhigen Ton mit Ihrem Kind zu reden. Schreien und Drohen bewirken nur weitere Lügereien, weil das Kind immer mehr Angst vor der Strafe bekommt. Zeigen Sie ihm, dass die Wahrheit zu sagen, belohnt wird, indem Sie seinen Mut bewundern.

Statt mit Bestrafung zu drohen, sollten Sie dem Kind helfen, eigene Lösungen zu finden.

Beschimpfen Sie ihr Kind nicht als Lügner oder denken sich Spitznamen, wie Schwindelliese, aus. Kinder sehen sich sonst selbst so und sind versucht diesem Namen gerecht zu werden.

Wie bei allen Verhaltensweisen, sind auch hier Sie als Vorbild gefragt. Verwenden Sie selber oft Notlügen anderen oder gar Ihren Kindern gegenüber, dann sollten Sie dies zukünftig unterlassen. Denn Kinder schauen sich dieses Verhalten ab.

Gewisse Hoflichkeitslügen, beispielsweise um die Gefühle anderer nicht zu verletzen, bekommen Kinder von den Erwachsenen sogar beigebracht. Kinder können manchmal erschreckend ehrlich sein. Ab einem gewissen Alter müssen sie jedoch lernen, dass man aus Rücksichtnahme nicht immer alles, was man denkt, laut sagen sollte. Dann und wann sind kleinere Schwindeleien aus Höflichkeit nicht zu vermeiden.



 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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