Drei-Monats-Koliken
Wenn Säuglinge nach den Mahlzeiten exzessiv schreien, handelt es sich um so genannte Schreibabys. Auslöser hierfür ist die Drei-Monats-Kolik, die bei etwa jedem 10. Baby auftreten kann. Sie beginnt in der 2. Lebenswoche des Säuglings und ist meistens nach dem dritten Monat wieder beendet. Das Baby lässt sich kaum beruhigen und ein Grund für das fortwährende Schreien ist auch nicht zu finden. Meist halten die Schreizeitabschnitte länger als drei Stunden am Tag und mehrmals in der Woche an. Grund dieser Attacken ist der Anpassungsprozess, den der Säugling innerhalb der ersten drei Monate mitmacht.
Da die Verdauung noch nicht voll entwickelt ist, treten oftmals Blähungen und dadurch bedingt Bauchschmerzen auf. Andere Ursachen können zum Beispiel ein Parasitenbefall, insbesondere durch Würmer sein, die den Darm entzünden. Sehr selten entstehen die Bauchschmerzen durch eine chronische Blinddarmentzündung oder eine Umstülpung des Darmabschnittes in einen anderen Abschnitt. Hier helfen vor allem leichte Massagen, damit sich die Darmschlingen wieder lösen.
Eine Diagnose lässt sich in allen Fällen mittels einer Ultraschalluntersuchung feststellen. Meist geht das Schreien aber davon aus, dass sich das Baby erst an die veränderten Schlafzeiten gewöhnen muss. Im Bauch der Mutter hatte das Baby einen anderen Rhythmus, und es ist einfach die Müdigkeit, die zum vermehrten Schreien des Kleinen führt. Durch die Reizüberflutung tagsüber leidet der Säugling unter einem schlechten Schlaf und es kommt zu den Schreiattacken. Aber auch durch die Überforderung der Mutter oder durch die Unsicherheit im Umgang mit dem Säugling kann es zu den Drei-Monats-Koliken bei dem Säugling kommen. Das Baby reagiert sehr sensibel auf die Spannungen in seinem Umfeld.
Um die Ursachen festzustellen, sollten die Eltern anfangs durch ruhiges Wiegen versuchen, das Baby zu beruhigen. Auch leise Musik im Hintergrund wirkt beruhigend. Auf keinen Fall sollte die Mutter versuchen, mittels Eigenmedikation (z. B. Valium) ihr Baby ruhigzustellen. Der Gang zu einem Kinderarzt ist eigentlich das Beste, was dem Baby passieren kann. Hier wird mittels einer ausführlichen Diagnose festgestellt, warum der Säugling fortwährend schreit. Es gibt spezielle Ambulanzen, wo sich Eltern über Maßnahmen zur Beruhigung ihres Babys informieren können. Auch Informationen zur richtigen Ernährung werden gegeben. Die Eltern werden lernen, wie sie sich selbst nervlich entlasten können. Ihnen wird gezeigt, dass der Säugling auch tagsüber ausreichend Schlaf bekommen soll. Die Bedürfnisse des Babys müssen frühzeitig erkannt werden, denn nur so kann sichergestellt werden, dass es zu weniger Schreiattacken kommt.
|